Ich hatte bei meinen Bildern, die ich mit meiner MX916 gemacht habe, immer den Eindruck gehabt, das ich immer viel größere Halbwertsbreiten hatte, wie mein Astrofreund Stefan Heutz. Er verwendet die CCD-Kamera SXV-H9 vom gleichen Hersteller Starlight Express. Da sein Standort nicht weit weg von meinem Aufbauort ist, taten wir uns am 28.1.2006 bei ziemlicher Kälte (-10°C) kurzerhand zusammen, um die beiden Kameras zu testen und zu vergleichen.
Wir machten uns vom gleichen Punkt und durch die gleiche Optik (Celestron C8 f/10) an M76 heran und lichteten das Objekt mit beiden CCD-Kameras ab.
Im Falle der SXV-H9 wurde das Fernrohr über einen Leitstern, der per Radialguider auf eine zweite CCD-Kamera ausgekoppelt wurde, geguidet. Im Falle der MX916 wurde das Self-Guiding verwendet.
Aus diesem Grunde betrug die Belichtungszeit bei der SXV-H9 300 s, bei der MX916 600 s, was 300 s für jedes Halbbild entspricht.

Die Bilder der beiden CCD's wurden aufeinander registriert, so dass die Positionen der Sterne und die Größe exakt gleich sind.

Die beiden Bilder weiter unten zeigen folgendes:

Beide CCD's scheinen von der Empfindlichkeit völlig gleichwertig zu sein, Sterne bis zu einer Magnitudo von über 18m sind nachweisbar. In beiden Fällen erscheint das Rauschen ähnlich hoch, bei der MX916 ist allerdings das Verstärkerglühen in der oberen linken Bildecke zu sehen, weil hier das Selfguiding verwendet wurde. Wäre das Guiding mittels zweiter CCD erfolgt, wäre das Verstärkerglühen weggefallen.

Nun zur entscheidenden Frage: Die Halbwertsbreiten sind in beiden Bildern etwa gleich groß. Damit ist der Beweis erbracht, das die kleineren Sternenscheibchen bei Stefan Heutz im Vergleich zu meinen nicht durch die Kamera bedingt sind, sondern durch den Standort. Einerseits beruhigend, andererseits weiß ich jetzt auch, das ich an meinem Standort nie unter 2,5 " kommen werde.