Die Astrofarm Kiripotib liegt im Herzen der Kalahari, 150 km südöstlich vom Flughafen Windhoek. Am Flughafen sind wir direkt von Hans von Haase, dem Eigentümer der Farm sehr herzlich empfangen worden. Hier haben bereits am Flughafen die "Serviceorientiertheit" der Namibier kennen gelernt. Sofort stand ein dienstbarer Geist zur Hand, der Unterstützung anbot. Dienstleistungen einfacher Art werden mit einem Namiba-Dollar „abgerechnet“. Das gilt für vieles was wir auf der Reise kennen lernten, so zum Beispiel passt immer jemand auf das parkende Auto auf - natürlich für einen Dollar. Ob derjenige den Wagen auch mit seinem persönlichen Einsatz gegen böse Buben verteidigen würde, haben wir nicht jedoch überprüft. Wir tauschten noch etwas Geld am Flughafen (1 Euro ca. 12 Namibia Dollar) und kauften uns Telefonkarten, da Telefongespräche von Namibia nach Deutschland mit dortigen Telefonkarten preiswerter sind, wie Gespräche mit Telefonkarten aus Deutschland. Netzempfang gibt es erstaunlicherweise in vielen Gegenden von Namibia. Zusätzlich steht auf Kiripotib ein Wireless LAN über eine Satelliten-Internetleitung mit ca. 200 kBit/s zur Verfügung, die auch Voice over IP Gespräche ermöglicht. Schnell hatten wir den kleinen Flughafen hinter uns gelassen und bogen nach 15 km auf den "Highway" nach Dordabis ab. Es ist eine breite gut befahrbare Teerstraße. Erstaunt waren wir über das „Grün“ in der Umgebung. Rolf, der schon seit 15 Jahren Namibia kennt, war gleichfalls verblüfft. Hans zeigte uns den einen oder anderen Fluss, und berichtete mit leuchtenden Augen, wie gut doch das „Revier abgeht“. Das ist ein Begriff, den wir |
noch öfter hören und erleben würden. Nach etwa 63 km ging es in Richtung Uhlenhost, jetzt abseits der Asphalt-Piste über eine Schotterpiste in Richtung Kiripotib. Auch hier waren auf dem Weg Pfützen in allen Größen und Tiefen. Einige Straßenschilder deuteten auf „Straßenglätte“ hin. Hier bekamen wir die Warnung auf die wenigen Straßenschilder, die hier stehen wirklich zu achten. Der Sand, der sich hier auf der Strasse befindet, ergibt mit der richtigen Menge Wasser eine regelrechte Schmierseife. Zu hohe Geschwindigkeit führt unweigerlich zu einem "Ausrutscher", der je nach Straßenrandbeschaffenheit zu mehr oder weniger ernsten Problemen führen kann. Dank des Geländewagens meisterten wir diese Stellen ohne größere Probleme. Nach ca. 1 Stunde Fahrt passierten wir einen Turm, bis Kiripotib waren es nur noch 12 km. Wir überprüften mit Hans einige Regenmesser auf der Farm, die für Hans eine befriedigende Höhe (bis zu 60 mm Regen) anzeigten, für uns jedoch nichts Gutes verhieß. Es war auch so das die Regenmesser sehr unterschiedliche Höhen anzeigten, was sich mit den nur Lokal abregneten Gewittern erklären lässt. So ist ein Teil der ca. 10.000 ha Farm trocken, im anderen Bereich gibt es genug Wasser. Nach kurzer Fahrt sahen wir am Horizont sehr hohe Bäume, die zu den Farmgebäuden gehörten. Schließlich erreichten wir die Farm. Nun begrüßte uns auch Claudia von Haase und wir erfrischten uns nach der langen Reise ein wenig. Ausruhen wollten wir uns jedoch nicht, denn wir wollten zur Sternwarte.
Das was uns dort erwartete war mehr als erfreulich. |